Natriumhypochlorit
Natriumhypochlorit ist ein weißes Pulver. Die Salzsäure enthält ein Salz welches das Natriumsalz ist. Als Flüssigkeit nimmt es eine leicht gelbliche Farbe an, deren Schmelzpunkt bei – sechs Grad liegt und deren Zersetzung bei über vierzig Grad beginnt. Die chemische Formel ist NaClO. Es ist in allen Proportionen wasserlöslich. Der pH-Wert liegt bei 11. Es ist leicht am Geruch zu erkennen, dieser ist charakteristisch und ähnelt dem Geruch des allgemein bekannten Chlors. Seit dem Jahr 1822 wurden Natrium- und Calciumhypochloritlösungen in Frankreich zum Zwecke der Desinfektion eingesetzt. Als Antiseptikum wurde es weltweit im Ersten Weltkrieg wiederentdeckt und in Lazaretten verwendet.
Inhalt
Herstellung
Natriumhypochlorit wird durch das Einleiten von Chlorgas in Natronlauge hergestellt. Es handelt sich formal um eine Hydrolyse des Chlors mit nachfolgender Neutralisation der so entstandenen Salzsäure. Der gleiche chemische Prozess wird angewendet um Chlorat herzustellen, allerdings durch die Reaktion in heißer Lösung.
Neutralisation:
Ein Mol Natriumhypochlorit (75g) können ein Mol Natriumhydrogensulfit (120g) neutralisieren.
Entsorgung:
Kleinere Mengen sollten mit viel Wasser fortgespült werden, jedoch ist die Chemikalie wassergefährdend und darf nicht in das Grundwasser, die Kanalisation oder ins Erdreich gelangen. Größere Mengen sind mit Sand abzudecken und gesondert in entsprechenden Gefässen zu entsorgen.
Allgemeines | |
Name | Natriumhypochlorit |
Andere Namen |
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Summenformel | NaClO |
CAS-Nummer | 7681-52-9 |
Kurzbeschreibung | gelbliche Substanz mit charakteristischem, chlorähnlichem Geruch, die nur in wässriger Lösung haltbar ist |
Eigenschaften | |
Molare Masse | 74,44 g·mol−1 |
Aggregatzustand | flüssig (bezogen auf die Lösung der Substanz in Wasser) |
Dampfdruck | 23 hPa (20 °C ) |
Verwendung
Natriumhypochlorit wird für das Bleichen von Textilien, zur Reinigung und Sterilisation von Bierbrauanlagen, von Winzerherstellern, von Melkanlagen und deren Behältern in Milchviehbetrieben und als Zutat in gewöhnlichen Haushaltsreinigern aller Art verwendet. Diverse Entferner für Schimmel, Klostein oder Abflussreiniger enthalten diese Chemikalie. Häufig werden sie als „mit Aktivchlor“ beworben. Die Konzentration in Haushaltsreinigern beträgt circa fünf bis sieben Prozent.
Etwa die Hälfte des Natriumhypochlorits, das für industrielle Zwecke verwendet wird, wird in kommunalen Wasseraufbereitungssystemen verbraucht. Etwa ein Drittel der Verbundproduktion geht zur Sterilisation von kommunalen und kommerziellen Schwimmbädern weg. Das verbleibende Natriumhypochlorit wird in gewerblichen, kommunalen und industriellen Reinigungs- und Bleichvorgängen eingesetzt. Der hauptsächliche Verwendungszweck ist das Desinfizieren von zum Bespiel Schwimmbecken in Schwimmhallen oder auch das Bleichen von Textilien. Lösungen aus Natriumhypochlorit zur Desinfektion von Wasser werden häufig auch „Flüssiges Chlor“ oder „Chlor Liquid“ genannt. Die Konzentrationen in Desinfektionsmitteln für den Pool liegt bei circa zehn bis dreizehn Prozent.
In der Vergangenheit wurde die Chemikalie auch zur Bleichung, Reinigung und Desinfektion in Waschmitteln für Textilien verwendet. Dies wurde heutzutage durch weniger problematische Substanzen ersetzt. Weiterhin findet die Substanz Anwendung in der Zahnmedizin. So wird es beispielsweise in einer verdünnten Lösung (0,5 – 5 %) bei der Wurzelbehandlung bakteriell infizierter Zähne eingesetzt, um diese zu desinfizieren. Die Verbindung wird in der Regel als wässrige Lösung zur Verfügung gestellt, die überall von drei bis sechs Prozent Natriumhypochlorit (für den Hausgebrauch) und bis zu dreissig Prozent (für industrielle Anwendungen) enthält. In Lösungsform ist die Chemikalie recht stabil und kann für längere Zeit außerhalb des Sonnenlichtes gelagert werden.
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Die Substanz ist in Supermärkten, Baumärkten und über diverse Internetanbieter erhältlich. Die Verbindung ist kommerziell für den Hausgebrauch unter einer Reihe von Handelsnamen wie Antiformin®, BK Liquid®, Clorox®, Dakin’s Solution®, Dazzle®, Hychlorite®, Javelle Wasser, Piochlor®, Purex® und Sanitizer® käuflich zu erwerben.
Sicherheitshinweise und Risiken
Beim Umgang mit NaClO ist höchste Vorsicht geboten. Es besteht Explosions- und/oder Brandgefahr bei der Reaktion von Natriumhypochlorit mit zahlreichen Stoffen und Stoffgruppen. Darunter befinden sich zum Beispiel:
• Reduktionsmittel,
• Amine,
• Ameisensäure,
• Methanol,
• organische Substanzen,
• Harnsäure
• und viele weitere.
Die wasserfreie Verbindung ist sehr instabil und explodiert leicht. Außerdem greifen entstehende Dämpfe beim Einatmen die Augen und die Schleimhäute an. Natriumhypochlorit ist in niedrigen Konzentrationen reizend, und wirkt stark bleichend, in höheren Konzentrationen sogar ätzend, und verursacht charakteristische Wunden.
Desweiteren reagiert Natriumhypochlorit mit Säuren wie zum Beispiel Salzsäure und Salpetersäure. Eine Vermischung „aus versehen“ von Reinigern mit Säureanteil und Natriumhypochlorit kann im privaten Haushalt schnell passiert sein und zu bösen Überraschungen führen. Durch die Wärmeentwicklung der Sonne zum Beispiel kann Natriumhypochlorit zerfallen. Bei der Zersetzung dabei kann unter anderem Chlor, Chlorwasserstoff, Chlordioxid und Sauerstoff freigesetzt werden. Dieser Fakt ist bei der Lagerung des Stoffes zu berücksichtigen. Wird Natriumhypochlorit in geschlossenen Gefäßen eingeschlossen kann es durch Erwärmung zu einem Aufblähen des Behälters kommen oder sogar zu dessen Zersprengung. Gefässe, die hoch konzentriertes Natriumchlorid enthalten, haben deshalb meist eine flexible Membran im Deckel um den Druck auszugleichen. Man sollte, wenn man Kontakt mir der Chemikalie hat, den direkten Augenkontakt vermeiden, die Dämpfe nicht direkt einatmen und die Chemikalie auch nicht trinken. Sie ist auch vor Kindern verschlossen und unerreichbar aufzubewahren.